Das Wappen der Breiten-Landenberg auf einer Wappenscheibe. Abgebildet ist ein naher Verwandter von Gotthard II. von Breiten-Landenberg, J. G. von Breiten-Landenberg, Komtur in Leuggern (1556).

Wieso musste Gotthard sterben?​

Am 11. Dezember 1526 wurde Gotthard II. von Breiten-Landenberg in der Blume erstochen, als er noch im Badhemd war. Der mutmassliche Täter: Jakob Seeholzer, damaliger Blumenwirt. Mehrere Hypothesen versuchen seinen Tod zu klären, aber keine davon ist gesichert.

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Der betreffende Familienzweig der Breiten-Landenberg war schon seit längerer Zeit in Geldnot, so auch Gotthard II. Er gilt als eher problematischer Zeitgenosse, der sich mehrmals mit der Zürcher Regierung anlegte. So auch ab 1523: Nach der Einführung der Reformation weigerte sich Gotthard, das von seinen Vorfahren gestiftete Weingeld weiterhin an die Kaplaneipfründe Turbental zu entrichten, «da ja Singen, Lesen, Messehalten nicht ferner gelten und den Seelen der Abgestorbenen nicht mehr zu Trost kommen.» Die Zürcher Regierung war nicht einverstanden. Gotthard gab das Bürgerrecht auf, verkaufte die Burg Alt-Landenberg und liess sich in Brugg nieder.

1526 begab er sich für einen Kuraufenthalt nach Baden. Wieso er in der Blume umgebracht wurde, ist nicht vollständig geklärt. Hinweise darauf zielen in verschiedene Richtungen:

1) Gemäss mündlicher Überlieferung: Gotthard soll zu stark um die Wirtin gebuhlt haben und wurde deshalb anschliessend von deren Ehemann ermordet.

2) Gemäss Gerichtsakten: Gotthard soll verschiedene Geschenke (Kleinodien) verteilt haben und zwar an „allerhand verdächtige Jungfern“, die in der Blume ein- und ausgingen. Die Wertgegenstände waren anschliessend nicht mehr auffindbar. Offensichtlich wurden zu dieser Zeit seine Besitztümer beschlagnahmt. Wollte er darum sein Vermögen ausgeben?

3) Denkbar ist auch, dass es sich um einen Erbschaftsstreit handelte. Die Mutter von Gotthard II. von Breiten-Landenberg war Anna Muntprat von Spiegelberg. Mehrere Ehen zwischen Muntprat und Breiten-Landenberg sind jedenfalls seit 1424 bezeugt. Küngold von Spiegelberg war die Ehefrau des ehemaligen Blumen-Besitzers Reinhart von Malrein. Sie verstarb 1530 und vermachte ihr gesamtes Erbe ihrem Ziehsohn Johann von Roll. Ansonsten gab es keine Nachkommen. Es stellt sich die Frage, ob Gotthard II. von Breiten-Landenberg einen Anteil der Blume geerbt hätte?

Mangels greifbaren Quellen muss die Frage nach dem Tod von Gotthard leider ungeklärt bleiben.

Fricker, Bartholomäus: Geschichte der Stadt und Bäder zu Baden, 1880, S.420.
 
Studer, Julius: Die Edeln von Landenberg. Geschichte eines Adelsgeschlechtes der Ostschweiz, Zürich,1904, S.151.
 
 

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