Peter Melander war ein bedeutender Feldherr im 30-jährigen Krieg.

 

Graf von Holzappel macht wieder Ärger​

In den 1640er Jahren hielt sich Peter Melander, Graf von Holzappel, mehrmals in der Blume auf. Er hatte es auf die Wirtstochter abgesehen (damals die Familie Brunner). Holzappel wurde mehrmals gebüsst, kam aber immer wieder zurück. Die Tochter wurde zwei Jahre aus der Stadt verbannt und auch die Familie Brunner musste Bussen begleichen.

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Peter Melander von Holzappel wurde als Peter Eppelmann am 8. Februar 1589 in Niederhadamar in Hessen geboren. Er zog in die Niederlande, wo er bei seinem Onkel aufwuchs. Dieser liess seinen Namen „Holzappel“ ins Griechische übersetzen: Melander. Die Familie wurde im 17. Jahrhundert geadelt. Ab 1615 kämpfte Peter Melander im Dreissijährigen Krieg auf der Seite der Protestanten, zuerst in der niederländischen Armee, später für Venedig. 1620 befehligte er ein schweizerisches Regiment bei Basel. Nach weiteren Diensten im Krieg legte er im Jahre 1640 den Oberbefehl über die hessischen Truppen ab, weil er die weitere anti-habsburgische Politik ablehnte. Daraufhin wurde er vom habsburgischen Kaiser rekrutiert, der zu wenige Heerführer hatte. Nach mehrjähriger Pause übernahm er 1645 wieder militärische Aufgaben auf der Seite der Katholiken. Er starb auf dem Schlachtfeld 1648, vier Monate vor dem Ende des Dreissigjährigen Kriegs.

Peter Melander war zu seiner Zeit ein angesehener Kriegsherr, um dessen Dienst viele Kriegsmächte buhlten. Man munkelt auch, dass seine Gier legendär war.

In den Jahren 1642 bis 1644 taucht Graf Holzappel mehrmals in Baden auf. Zu dieser Zeit stand er nicht im militärischen Dienst. Der Badener Rat befahl der Tochter von Christoph Brunner unter Androhung der Strafe des Turmes (Gefängnis im Stadtturm?), nachts zu Hause zu bleiben. Holzappel wurde später fortgewiesen und er durfte nicht mehr in die Bäder und schon gar nicht in die Blume.

«Der Alten (=Verena Breitenstein) und der Jungen zur Blume soll bei Strafe des Thurmes geboten werden, Holzappel nie mehr zu beherbergen, und so ihm die Junge nachziehen wolle, so solle sie nicht mehr in die Stadt gelassen werden.»

Alles nutzte nichts, denn kurze Zeit später tauchte Holzapfel bereits wieder in Baden auf und sorgte mit seinem Verhalten für Ärger. So soll er auch einen Herrn aus Modena zum Duell gefordert haben. Er wurde dafür mit 100 Pfund gebüsst und nochmals mit 50 Pfund, als er sich ein knappes Jahr später bereits wieder in der Blume aufhielt. Verschiedene Mitglieder der Familie Brunner wurden daraufhin ebenfalls gebüsst und die Tochter für zwei Jahre aus der Stadt verbannt. Ob diese ihn anschliessend begleitete, ist unklar. Holzappel rückte auf der Seite der Katholiken wieder in den Dienst im Dreissigjährigen Krieg ein. Er starb am 17. Mai 1648 bei Zumarshausen, in einer der letzten grossen Schlachten des Dreissigjährigen Krieges auf deutschem Gebiet.

Peter Melander hatte mehrere aussereheliche Affären, so auch mit einem Dienstmädchen, deren mehrere Kinder entsprangen. Er ist unter anderem auch Vorfahre der ehemaligen dänischen Königin Beatrix (heute Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Beatrix der Niederlande) und des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf.

Informationen zu Peter Melander:

Wikipedia

Heimatmuseum Esterau

Beitrag auf Youtube

Umfangreiche Forschung zu Peter Melander:
Prof. Tryntje Helfferich

Prozess Holzapfel im Stadtarchiv Baden.

Fricker, Bartholomäus: Geschichte der Stadt und Bäder Baden, Aarau, 1880, S.591-592, hier online zugänglich.

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befinden sich auf der zweiten und dritten Etage des Atriums.